WELTKULTURERBE |
Vor 30 Jahren wurde die Altstadt von Bamberg zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Das soll mit Veranstaltungen und Kooperationen gefeiert werden. Bekanntheit und Schönheit bringen aber auch Nachteile.
Bamberg feiert 30. Welterbe-Jubiläum
Bamberg hatte Glück im Zweiten Weltkrieg. Anders als viele andere Städte wurde die Innenstadt vom Bombenhagel nicht stark getroffen, so dass die historische Bausubstanz erhalten blieb. Bamberg stellt sich heute als ein einzigartiges städtebauliches Gesamtkunstwerk dar, mit drei historischen Stadtbezirken und über 1000 denkmalgeschützten Häusern. Der mittelalterliche Stadtgrundriss sowie die zahlreichen sehr gut erhaltenen Bauten aus Mittelalter und Barock sind der Unesco-Erklärung zufolge „von außergewöhnlichem universellen Wert“. Bamberg sei ein
einzigartiges Beispiel für eine mitteleuropäische Stadt, die sich auf Basis einer frühmittelalterlichen Grundstruktur entwickelt hat – eine Synthese der Architektur aus Hochmittelalter und Barock.
Jetzt steht das Jubiläumsjahr an. Gefeiert wird das ganze Jahr 2023 über, so etwa am Unesco-Welterbetag am 27. Mai oder auch beim "Tag der offenen Gärtnereien" am 30. April. Zum Welterbe gehört nämlich auch – zumindest bis jetzt noch – die Gärtnerstadt mit ihren historischen Gärtnerhäusern und Anbauflächen. Allerdings steht zu befürchten, dass Bamberg aufgrund des Rückgangs von Gärtnereien diesen Teil des Unesco-Weltkulturerbes verlieren kann.
Bekanntheit und Schönheit freilich haben auch Tücken
Seit der Verleihung des Titels wird mithilfe des Welterbe-Managementplans Struktur in die Pflege und Weiterentwicklung der Stadt gebracht. Mithilfe des Plans sollen die verschiedenen Bereiche integriert und bevorstehende Aufgaben abgesteckt werden, damit Bamberg nachhaltig weiterentwickelt werden kann. Größere Eingriffe in das Stadtbild müssen zunächst mit der Unesco abgestimmt werden. Regelmäßig muss Bericht erstattet werden zu den Verpflichtungen der Welterbestätten, u.a. zu den Bereichen Erhaltungszustand, Risikovorbeugung und Welterbebildung. Grundsätzlich gelte es ein Gleichgewicht von alter und neuer Bausubstanz zu bewahren, sagt Patricia Alberth, die Leiterin des Weltkulturerbe-Zentrums.
Der Titel Unesco-Weltkulturerbe macht viele Bamberger stolz. Besonders bei Touristinnen und Touristen ist Bamberg mittlerweile sehr beliebt: 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, zählte die Stadt 753.220 Übernachtungen – rund dreimal so viele wie noch 1993. Dazu kommen zahlreiche Tagesausflügler, die nicht selten bei Flusskreuzfahrten Bamberg ansteuern und ein paar Stunden von Bord gehen, um die Altstadt anzuschauen. Diese Form des Tourismus, bei der große Gruppen eilig durch den Dom laufen, ruft teils heftige Kritik hervor. Die Einkaufs-Innenstadt soll auch wegen der Touristenflut von Einheimischen gemieden werden. Der stete Aufruf der Stadt an die Bambergerinnen und Bamberger, sie könnten sich am Stadtgeschehen beteiligen und das Welterbe für künftige Generationen bewahren, wird deshalb nur bedingt angenommen.
Geschrieben: -mdw; vBilder v. webzet (Titelbild ist Symbolfoto);
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Schön wars nicht, das stimmt. Aber na und? Mich hat es nicht gestört - und der Adfc hat ausnahmsweise mal recht.
Autos weg - Räder weg - Touris her!!!
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Bewertungsbilanz 20.01.23: +3 / 1-
Vielleicht könnten die Einwohner sich als "Originale" verdingen. In traditioneller Kleidung der Eingeborenen (oder sagt man jetzt Indigenen) an markanten Punkten sitzen oder stehen, Bier trinken, Süßwurzeln ausgraben, Zwiebeln treten, Leberkäsbrödla essen, öfter das Publikum beschimpfen.
Wie wäre es mit einem... [Trommelwirbel] Amt für touristische Authentizität. Ein Leiter, zwei Bürokräfte, zwanzig Eingeborene (Sprach- und Persönlichkeitstest UND Bamberger Geburtsurkunde unabdinglich. Damit schließen wir auch die meisten der Grünen und Frau Yaga aus (übrigens, geh hald endlich ham nei dei bulsierendes Bückeburg oder Drolshagen!)).
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Bewertungsbilanz 16.01.23: +20 / 3-
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Bewertungsbilanz 16.01.23: +2 / 4-
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Bewertungsbilanz 16.01.23: +8 / 0-
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Bewertungsbilanz 16.01.23: +5 / 15-
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Bewertungsbilanz 16.01.23: +4 / 5-
Fragt man mal die Besitzer der über 1000 denkmalgeschützten Häuser, erklären sie einem, was die Erhaltung der Gebäude nun für einen finanziellen Mehraufwand darstellt!
Nicht umsonst steht in der Generalsgasse der Spruch: „Gott schütze dieses Haus vor Staub und Schmutz, vor Feuersbrunst und Denkmalschutz“.
Ich hoffe auf den Bahnausbau, mit (am besten 10m) hohen Lärmschutzwänden, so daß die Sichtachsen in Bbg. nicht mehr existieren und wir endlich diesen Status wieder aberkannt bekommen!
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Bewertungsbilanz 16.01.23: +12 / 3-
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