Alt-Bamberger Redensarten und Redeweisen
D 66
dsam l schdudsn: zusammenstutzen.
Deä hod mi dä dsamgschdudsd, dass mäs Höän un Sääng väganga is! Der hat mich (dä=hier vielleicht) zusammengestutzt, dass mir das Hören und Sehen vergangen ist.
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dsam I schmuusn: verkuppeln.
Doo hom si dä widdä a boä dsamgschmuusd! Da haben sie (dä) wieder ein Paar verkuppelt.
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dsam l schusdän: zusammenschustern, murksen.
Deä wäd mä scho wos dsamschusdän. Der wird mir schon was zusammenschustern.
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dsä l mürbd, dsänmörbd: zermürbt.
Foäd di Schdraidärai, däs dsänmörbd an. Fortwährend die Streiterei, das zermürbt einen.
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dsä l mud: zumute.
Wi is deäs dänn dsämuud? Wie ist (es) dir denn zumute?
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dsam l wagsn: zusammenwachsen.
Voä lauda Ässn dsamwagsn. Vor lauter Essen zusammenwachsen.
Nooch un nooch wags mä scho dsamn. Nach und nach wachsen wir schon zusammen.
Altes Bambergerisch wird kaum noch gesprochen. Hier handelt es sich zudem um die Gärtnervariante. Zusammengestellt von Wolfgang Wußmann (†), übersetzt von mdw.
D 65
dsam l randsn: zerstören, herunterwirtschaften, beschimpfen.
Di Buudn dsamrandsn. Die Bude zerstören.
Deä hod mi dä dsamgärandsd! Der hat mich (dä =hier: vielleicht)) beschimpft.
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dsam l ruggn: zusammenrücken.
Rugg mä dsam! Rucken wir zusammen!
Mid dän bi i dä gschaid dsamgäruggd! Mit dem bin ich (dä) richtig zusammengeruckt.
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dsam l schaissn: zusammenscheißen, abkanzeln, zusammenfinden.
An dsamschaissn, dass ä nai kan Schlabbm meabbassd. Einen zusammenscheißen. Dass er in keinen Schlappen mehr reinpasst.
Di häddn si ned bessä dsamschaissn könna, di dswaa. Die hätten sie nicht besser zusammenfinden können.
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dsam l schamäriän: zusammenstellen, zerstören.
Di schaud obbä hoid rächd dsamschamäriäd aus. Die schaut aber heut recht (komisch) zusammengestellt aus. (schlecht angezogen)
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dsam l schdälln: zusammenstellen.
Di is widdä dsamgschdälld wi a böösä Fingä. Die ist wieder zusammengestellt wie ein böser Finger. (schlecht angezogen)
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dsam l schdraafm: zusammenstreifen. notdürftig aufräumen.
Dus fai a weng dsamschdraafm, dai Dsoich! Tu es (fai) ein wenig zusammenstreifen, dein Zeug!
D 64
dsam l kudsld: durchgefroren.
Gands dsamkudsld sän si ookumma. Ganz durchgefroren sind sie angekommen.
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dsam | läbbän: zusammenbringen
Äs läbbäd si dsam. Es/Da kommt einiges zusammen.
Di labbän si widdä dsam. Die bringen sie wieder zusammen.
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dsam l läddän: sich betrinken.
Dai Oldä is scho widdä dsamgäläddäd. Dein Alter (hier: Ehemann) ist schon wieder betrunken.
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dsä l möän: zerdrücken, zerquetschen.
Eds hods mä mai Dauäwälln dsämöäd. Jetzt hat es mir meine Dauerwelle zerdrückt.
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dsam l raafm: zusammenraufen.
Di dun aa alläs dsamraafm. Die tun auch alles zusammenraffen.
Di hom si widdä dsamgäraafd. Die haben sich wieder zusammengerissen.
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dsam l raissn: zusammenreißen.
Doo däfsd di fai dsamraissn! Da darfst/musst dich (fai) zusammenreißen.
D 63
dsam l gradsn: zusammenkratzen.
Di müssn aa alläs dsamgradsn. Die müssen auch alles zusammenkratzen. (arme Leute)
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dsamI gschlabbd: zusammengeschlappt, heruntergekommen.
Wi hosd di dänn widdä dsamgschlabbd, olda Dreegsau! Wie hast du dich denn wieder angezogen, altes Schwein. (Im Dialekt konnte rustikaler gesprochen werden. Niemand hat deswegen Anzeige erstattet.)
Wi mogsdn so dsamgschlabbd doheäkumma? Wie magst du so zusammengeschlappt daherkommen.
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dsam l gschnüäd: zusammengeschnürt.
Di hod sich dä widdä dsamgschnüäd, dass ra di Brusd rausgwilld. Die hat sich (dä) wieder zusammengeschnürt, dass ihr die Brust rausquillt.
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dsam gschwaassd: zusammengeschweißt. völlig verschwitzt.
Däs Dsäldloochä hod uns dsamgschwaassd. Das Zeltlager hat uns zusammengeschweißt.
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dsäl midooch: zu Mittag.
Dsämidooch wöll mä scho wos Worms. Zu Mittag wollen wir schon was Warmes (Essen).
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dsam l köän: zusammengehören.
Miä dswaa köän dsam. Wir zwei gehören zusammen.
D 62
dsam l gäraasd: aneinandergeraten.
Di sän scho widdä dsamgäraasd. Die sind schon wieder aneinandergeraten.
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dsam l gärauschd: total betrunken, berauscht.
Deä woä dä widdä dsamgärauschd! Der war vielleicht wieder betrunken.
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dsam l gäwaachd: total betrunken.
Nuch rächd dsamgäwaachd auf sai Arwäd gee. Noch immer total betrunken auf seine Arbeit gehen.
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dsam I gäwörchd: unausgeschlafen.
Di sichd rächd dsamgäwörchd aus. Die sieht recht unausgeschlafen aus.
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dsam I gfroän: durchgefroren.
Dsamgfroän woä si wi a Hudsl. Durchgefroren war sie wie eine Hudsl.
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dsam I glaam: zusammenklauben. aufsammeln.
Früä hom di Loid a jeeds Kölla dsamglaam gämüssd. Früher haben die Leute ein jedes (Stück) Kohle zusammenklauben müssen.
D 61
dsam l foän:zusammenfahren.
Doo bi i dä voä Schrägg dsamgtoän! Da bin ich (dä) vor Schreck zusammenfahren.
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dsam l gäblöschd: betrunken.
Dsamgäblöschd, däs is sai Leem. Besoffen sein, das ist sein Leben.
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dsam l gädoo: zusammengetan.
Di dswaa hom si dsamgädoo. Die zwei haben sich zusammengetan.
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dsam l gädulld: angetrunken.
Deä is ja scho dsamgädulld kumma, obbä däs känna mä ja! Der ist ja schon angetrunken gekommen, aber das kennen wir ja!
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dsam I gämüschd: zusammengemischt.
Woos hosdn doo widdā dsamgämüschd, du oldã Mooschla? Was hast du (denn) wieder zusammengesmischt, du alter Mauschler?
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dsam l ganga: eingegangen, zusammengegangen.
Eä is fai rächd dsamganga. Er ist (fai = hier:vielleicht) recht zusammengegangen (ältere Menschen „schrumpfen“)
Äs is niggs dsamganga. Es ist nichts zusammengegangen.
D 60
dsam l ässn: aufessen
Dassd dä mä fai däs bissla Dsoich dsamässd! Dass ihr (dä) mir (fai) das Bisschen (Zeug) aufesst!
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dsam | bidsln: zerreißen, frieren.
Woän miä dsamgäbidsld voä laudä Käld. (Waren) Haben wir gefroren vor lauter Kälte.
dsam I dichdn: zusammendichten, erfinden.
Däs hod deä sich doch blos dsamgädichd, deä schbinnäd Hund, deä schbinnäd! Das hat der sich doch blos zusammendichtet, der spinnerte Hund, der spinnerte.
dsam I drummln: zusammentrommeln.
Du fai a boà dsamdrummln, dass mä uns ned. Tu (fai) ein paar (Leute) zusammentrommeln.
dsam l dsam: schnell, sofort
Roimd amoll auf, obbä dsamdsam! Räumt (ein)mal auf, aber sofort!
dsam l duusln: sich betrinken.
Di hom sich dä widdä dsamgäduusld, di oldn Rauschküül! Die haben sich (dä= hier: vielleicht) wieder betrunken, di alten Rauschkühe.
D 59
Dsaing: Zeichen.
Däs is a guuds Dsaing. Das ist ein gutes Zeichen.
Jaja, äs gschääng nu Dsaing un Wunnä! Jaja, es geschehen noch Zeichen und Wunder!
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dsaing: zeigen.
Sich amol widdä dsaing. Sich einmal wieder zeigen.
Mai Dsoichnis ko i an jeedn dsaing. Mein Zeugnis kann ich einen jeden zeigen.
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Dsälläri: Sellerie.
Miä müssn naun Fäld, Dsälud raafm. Wir müssen raus zum Feld, Salat raufen/ernten.
Doo mussd an Dsälläri ässn, däs hilfd! Da musst du (einen) Sellerie essen, das hilft.
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dsamm: zusammen
So jung kumma mä nimmä dsamm. So jung kommen wir nicht mehr zusammen.
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dsä l madschd: zerdrückt, müde.
Woän miä dsämaadschd. Waren wir müde.
Dassd dä mä fai däs bissla Dsoich dsämadschd! Dass du (dä) mir (fai) das bischen Zeug nicht zerdrückst.
D 58
Dsaid, Dsaidn: Zeit(en).
Äs is Dsaid dsän Haamgee. Es ist zum Zeit zum Heimgehen.
Ka Dsaid! Keine Zeit!
Däs woän nu Dsaidn! Das waren noch Zeiten!
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dsaidich: zeitig.
Di Öbfll sän dsaidich. Die Äpfel sind zeitig (reif).
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dsaid | leems: zeitlebens.
Dsaidleems woä i nu ned doäd. Zeitlebens war ich noch nicht dort.
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Dsaidung: Zeitung.
Worä scho in dä Dsaidung gschdand? War er schon in der Zeitung gestanden?
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Dsaidungs l fraa: Zeitungsfrau. Austrägerin.
Woä di Dsaidungsfraa scho doo? War die Zeitungsausträgerin schon da?
Altes Bambergerisch wird kaum noch gesprochen. Hier handelt es sich zudem um die Gärtnervariante. Zusammengestellt von Wolfgang Wußmann (†), übersetzt von mdw.
D 57
dsäggn: zecken, streiten.
Deä dud niggs wi dsäggn. Der tut nichts (anderes) wie streiten.
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dsä l gnöödschn: zermalmen, zerknittern.
Dain Ondsuuch hosd dä rächd dsägnöödschd! Deinen Anzug hast du recht zerknittert.
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dsäl goä: sogar.
Dsägoä dä Bfarrä woä doo. Sogar der Pfarrer war da.
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dsägrund: zugrunde.
Di richd na goả dsägrund. Die richtet ihn gar zugrunde.
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dsä l wiidä: zuwider.
Deä woä mä scho immä dsäwiidä. Der war mir schon immer zuwider.
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Dsaichä: Zeiger.
Wuu schdeed dänn dä Dsaichä? Wo steht denn der Zeiger?
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Dsaichä l fingä: Zeigefinger.
Midn naggädn Dsaichäfingä auf oogädsoonga Loid dsaing, däs hom mä gän! Mit dem nackten Zeigefinger auf angezogene Leute zeigen, das haben wir gern!
D 56
Dsäch: Zeche.
Däs wäd a doira Dsäch. Das wird eine teure Zeche.
Di Dsäch kosd du bädsooln. Die Zeche kannst du bezahlen.
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dsächn: zechen.
Bain Dsächn grichd deä kan Schloof. Beim Zechen kriegt der keinen Schlaf. (wird nicht müde).
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dsä l däbbän: kaputt machen.
Eds hosd mai schöss Gloos dsädäbbäd. Jetzt hast (du) mein schönes Glas zerschlagen. (zerdeppert)
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dsä l friedn: zufrieden.
Sai dsäfriedn! Sei zufrieden!
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dsä l früü: zum Frühstück, zu früh
Dsäfrüü ässn miä ka Wuäschd. Zum Frühstück essen wir keine Würste.
Viil dsä früü! Viel zu früh!
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Dsägg, Dsäggn: Zecke(n), Streithammel.
Dä Michl is scho a eländä Dsägg. Der Michael ist schon ein elender Streithammel.
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Dsaggn: Zacken, Rausch.
An Dsaggn naifoän Einen Zacken reinfahren. (mglw. sich besaufen)
Deä hod dä an Dsaggn kobd! Der hat (dä= hier: vielleicht) einen Rausch gehabt.
D 55
dsä: zu, zer-.
Di Schuu sän dä doch dsä grooß! Die Schuhe sind dir doch zu groß!
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Dsä gudä Ledsd: zu guter Letzt.
Dsä gudä Ledsd blaib iech droo hänga. Zu guter Letzt bleib ich daran hängen.
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dsää: zäh.
Däs Flaisch is hoid rächd dsää. Das Fleisch ist heute recht zäh.
Deä Kärl is dsää, däs glabd mä goä ned. Der Kerl ist zäh, das glaubt man gar nicht.
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dsä l allä l öäschd: zu allererst.
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Dsäbbädäus: Zebedäus. Penis.
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dsabfm | duusdä: zapfenduster, dunkel.
Im Wold is scho dsabfmduusdä. Im Wald ist schon zapfenduster.
D 54
Drumm, Drümmä: Trumm, Trümmer. Großes Stück.
A Drumm Brood! Ein großes Stück Brot!
A fauls Drumm! Ein faules (bequemes) Stück! (Mensch)
A Drümmä Monnsbild! Ein großgewachsener Mann!
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Drumml: Trommel. Bauch.
Doo däfsd a weng di Drumml rüän! Da darfst du ein wenig die Trommel rühren! (dafür werben)
Hod deä a Drumml! Hat der einen Bauch!
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drundä: drunter.
A Drundä un Drübä is dä bai denna! Ein Drunter und Drüber ist (dä) bei denen!
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drundn: drunten.
Drundn bisd schnällä wi oom. (Dr)unten bist schneller wie oben.
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Druudschn, Druudschäla: Koseform. Saumselige Frau
Deä hod dä aa so a Druudschn däwüschdl Der hat (dä) auch so eine saumselige Frau erwischt/bekommen.
Gee heä, mai Druudschäla! Geh her, meine Kleine!
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drüüm, dreem: drüben.
Woäsd scho mol drüüm bai na, doo schauds dä aus? Warst schon mal drüben bei ihm, da schauts (dä = hier vielleicht) aus?
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drüwä, drübä: darüber.
Doo red mä ned drüwä. Da redet man nicht darüber.
D 53
drossln: drosseln. würgen.
Gäbd mä a Saidla Biä, deä Kuung dud an richdich drossln! Gebt mir eine Halbe Bier, der Kuchen tut einen richtig würgen.
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drodsn: trotzen.
Gäll, dai Olda dud immä nu drudsn? Gell, deine Alte tut immer noch trotzen? (=bocken)
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Drüggä: Drücker. Umarmung.
An an Drüggä geem. Einem einen Drücker geben. (In den Arm nehmen und drücken)
Si dud immä aufn ledsdn Drüggä kumma. Sie tut immer auf den letzten Drücker kommen. (Sie kommt immer erst im letzten Moment.)
Drüggäbärchä: Drückeberger.
Deä woä scho immä a weng a Drüggäbärchä. Der war schon immer ein wenig ein Drückeberger. (... hat sich schon immer gern gedrückt)
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drüggn: drücken.
Deä drüggd sich aa, wuu ä koo. Der drückt sich auch, wo er kann.
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druggn: trocken, drucken.
Is dai Wäsch scho druggn? Ist deine Wäsche schon trocken?
Druggn wörgsd dai Brood nai? Trocken würgst dein Brot rein?
Deä lüüchd wi gädruggd. Der lügt wie gedrückt.
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Drümbf: Trümpfe.
Deä hod Drümbf! Der hat Trümpfe!
D 52
Drood, Drähd: Draht, Drähte.
Dsu dän hob i kan gudn Drood. Zu dem habe ich keinen guten Draht.
Doo mussd scho auf Drood sai. Da musst du schon auf Draht sein.
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Drood l saalä: Drahtseile.
Närvm hod deä wi Droodsaalä. Nerven hat der wie Drahtseile.
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Droo l grieng: drankriegen.
Dän hom si dä droogrichd! Den haben sie (dä=Füllsel) drangekriegt. (ausgeschmiert)
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dröhna: dröhnen.
Miä drööna eds nu di Ooän vo dän Grawall. Mit dröhnen jetzt noch die Ohren von diesem Krawall.
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Droondüüdn: Trantüte.
Ka Droondüüdn kö mä fai ned gäbraung! (k)eine Trantüte können wir (fai=Füllsel) nicht gebrauchen.
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droong: tragen.
Deä hod aa dsä droong o sain Bäggla. Der hat auch zu tragen an seinem Päckchen (hier: Sorgen).
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Droonsuusn: Transuse.
Dsu, du olda Droonsuusn, laaf dsu! (Geh)Zu, zu alte Transuse, lauf zu!
D 51
Drachd: Tracht.
A Drachd Brügl kosd hom. Eine Tracht Prügel kannst du haben.
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Droddoa: Trottoir, Gehsteig.
Blaib fai schöö aufm Droddoa! Bleib (fai) schön auf dem Gehweg,
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Dröösda: Tröster. Schnuller.
Gib hald dänn Kind sain Dröösdä! Gib halt dem Kind seinen Schnuller.
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droi: treu.
Du bisd hald a droia Seel. Du bist halt eine treue Seele.
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drom, dromm, domm: droben.
Woäsd scho dromm bain Schäff? Warst du schon droben beim Chef?
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droo: dran.
Du bisd droo. Du bist dran.
Miä lichd niggs droo. Mir liegt nichts dran.
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Drooch l daschn: Tragtasche.
Hägodds, eds hob i mai Droochdaschn vägässn, deedn si mä a weng a Düüdn geem! Herrgotts, jetzt habe ich meine Tragtasche vergessen, täten sie mir (ein wenig) eine Tüte geben!
D 50
drinn I schdeggn: drinstecken.
Doo schdäggd mä ned drin. Da steckt man nicht drin!
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droa: drohen.
Von Droa freggd ka Groa. Vom Drohen stirbt keine Krähe. (Vom Drohen allein erreicht man nichts.)
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drobfad I noss: tropfnass. durchgeweicht.
Drobfädnoss woän mai Hooä voä Aufreechung. Tropfnass war/en mein/e Haar/e vor Aufregung.
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dröbf l läs l wais: tröpfchenweise.
Di Loid sän dröbfläswais kumma. Die Leute sind tröpfchenweise gekommen.
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dröbfln: tröpfeln.
Às dröbfld scho. Es tröpfelt schon. (Regen)
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Drobfm: Tropfen.
Deä is kan Drobfm weäd. Der ist keinen Tropfen wert.
Däs is a Drobfm aufm haassn Schdaa. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Anna, mai Drobfm! Anna, meine Tropfen! (bring mir meine Arznei)
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drobfm: tropfen.
Doo drobfm an ja di Aang, wännsd däs sigsd. Da tropfen einem ja die Augen, wenn du das siehst.
Deä bläbd aa immä höggn, bis ä drobfd. Der bleibt auch immer sitzen, bis er tropft.
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drobf l saachäd I noss: tropfnass.
Mai Hemäd woä drobf-saachäd-noss. Mein Hemd war tropfnass.
D 49
drüüm: drüben.
Wänn i amol doo drüüm (im Friedhof) liech, dud mä ka Dsoo meä wee. Wenn ich einmal da drüben liege, tut mir kein Zahn mehr weh.
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dribbäliän: bedrängen.
Du ned foäd dribbäliän, sunsd fängsd eds aana! Tu nicht fortdauernd bedrängen, sonst fängst jetzt eine (Ohrfeige)
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driedsn: triezen. quälen, zusetzen.
An bis aufm Messä driedsn. Einen bis aufs Messer zusetzen.
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driefäd: triefend.
Driefäd nooss sämmä ookumma. Triefend nass sind wir angekommen.
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driefm: triefen.
Doo driefm an di Aang, wännsd däs sigsd. Da triefen/tränen einem die Augen, wenn du das siehst.
Mai Noosn driefd. Meine Nase läuft.
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dringgn: trinken.
Dringgd fai amol! Trinkt (fai= hier: jetzt) einmal.
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drinna, dinna: drinnen.
Däs dädseel i dä drinna. Das erzähl ich dir drinnen.
Doo is niggs dinna. Da ist nichts drinnen/ zu machen.
D 48
Dreeg l küübl: Dreckkübel.
Wänn deä Dreegküübl doo ned bal väschwind, ko i fai fä niggs garandiän, dassd däs wassd! Wenn der Dreckkübel da nicht bald verschwindet, kann ich (fai) für nichts garantieren, dass du es weißt!
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Dreegla: kleiner Dreck.
Du wäsd aa nu klaana Dreegla schaissn. Du wirst auch noch kleine Drecklein scheißen. (kleine Brötchen backen; klein beigeben)
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Dreeg l lusch, Dregglusch: Schimpfwort.
Däs is doch a Dreeglusch, wi si in Buch schdeed. Das ist doch ein … (Miststück), wie sie im Buch steht.
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Dreeg I moggl, Dreggmoggl: Dreckspatz.
lä Dreegmoggl, wuu said dä dänn widdä rumgfloong? Ihr … Dreckspatzen, wo seid ihr denn wieder rumgeflogen (habt ihr euch wieder aufgehalten).
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Dreeg l sau, Dreggsau: Schimpfwort. Drecksau = Schmutzfink
Dreegsau, dreggäda, wasch dai Füüss! Schmutzfink, dreckiger, wasch deine Füße.
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Dreeg l schloidä, Dreggschloidä: Schimpfwort. Dreckschleuder = loses Mundwerk
Voä dera Dreegschloidä däfsd di in Ochd neemma. Vor der ihrer … darfst/musst du dich in Acht nehmen.
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Dregg I sogg: Schimpfwort. Drecksack.
Du bisd un bläbsd a oldä Dreggsogg! Du bist und bleibst ein alter Drecksack.
D 47
Dreeg un Schbeeg: Dreck und Speck.
In Dreeg un schbeeg doheäkumma. In Dreck und Speck daherkommen.
Iech bin nu in Dreeg un Schbeeg. Ich bin jetzt in Dreck und Speck. (sehr schmutzig)
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Dreeg l böäschla: Schimpfwort. Dreckbürschchen.
Vo dän heägäloffäna Dreegböäschla wäri mä grood wos soong lossn! Von diesen hergelaufenen Dreckbürschchen werde ich mir grad was sagen lassen!
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Dreeg l buu: Dreckbub.
So a Dreegbuu, so a dräggädä, bflaumd mi doo aimfoch oo, woos dän aifälld! So ein Dreckbub. so ein dreckiger, pflaumt mich da einfach an, was dem einfällt!
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Dreegl dsudsl, Dreggdsudsl, Dreegsulln, Dreggsulln: Schimpfwort. sehr ungepflegte Frau/Schlampe im Sinne von ungepflegt (verschlampt)
Vo dera Dreegdsudsl kosd dä di Lois aifanga. Von dieser Schlampe kannst du dir Läuse einfangen.
Di Dreggsulln soll si fai ned doheäsedsn! Die Schlampe soll sich (fai = hier: bloß) nicht hierher setzen.
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Dreeg I hund, Dregghund: Dreckhund.
(Dreeghuä = Dreckhure) Anmerkung: Altbambergerisch ist allgemein eine sehr rustikale Sprache.
Di old Dreeghuä soll mä nu amol kumma! Die alte Dreckhure soll mir noch einmal kommen!
So a Dregghund, miech widdä oodsälüüng! So ein Dreckhund, mich wieder anzulügen.
D 46
drea: drehen.
A Ding drea. Ein Ding (vll. Diebstahl) begehen
Däs kosd drea un wendn wisd willsd, däs bläbd bäschissn. Das kannst du drehen und wenden wie du es willst, das bleibt beschissen.
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Drebän: Treber (Rückstände des Braumalzes)
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Dreechä: Träger.
Deä woä aa a Dreechä bai dä Brodsässion. Der war auch ein Träger bei der Prozession.
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dreechd, drechd: trägt..
Eä dreechd di Kosdn aa mied. Er trägt die Kosten auch mit.
Däs drechd si mä immä nuch nooch. Das trägt sie mir immer noch nach.
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dreechsd: trägst du
Doo dreechsd du schweä droo. Da trägst du schwer dran.
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Dreef: Schlag.
An an Dreef geem. Einen/jemanden einen Schlag geben.
Deä hod doch a weng an Dreef. Der hat doch ein wenig einen Schlag. (Der ist doch nicht ganz dicht.)
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Dreeg, Dregg, Dreech: Dreck. Schmutz.
Voä Dreeg schdadsn. Sehr schmutzig sein, starrt vor Schmutz
Däs geed di an Dreeg oo! Das geht dir einen Dreck an!
Doo hobd dä oiän Dreeg! Da habt (dä = Füllsel) euren Dreck!.
Sälbichsmol, wuus dän grossn Dreech gschnaid hod. Damals, wo es den großen Dreck geschneit hat.
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Dreeg l aamä: Dreckeimer. Abfalleimer.
Gälachd hod ä wi a Dreeg-aamä. Gelacht hat er wie ein Dreckeimer.
D 45
drauf obleeng/oleeng : darauf ablegen/anlegen
Noo, deä duds doch immä draufobleeng . Na, der tut es doch immer drauf anlegen.
Wänn is draufobgäleechd hädd , wäris aa woän , obbä wos solls .Wenn ich es darauf angelegt hätte, wäre ich es auch geworden.
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Draum : Traube(n) , Traum .
Däs falläd mä ja in Draum ned ai . Das (würde) mir ja im Traum nicht einfallen.
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drau I mi l ned : traue mich nicht .
Hosd scho gfroochd ? - Draumined . Hast schon gefragt? - Trau mich nicht.
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draun: draußen.
Draun Friedhof. Draußen (im) Friedhof.
Woäsd draun Fäld? Warst du draußen (auf dem) Feld?
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draurich: traurig .
Äs is draurich obbä woä .Es ist traurig, aber wahr.
Die Fortsetzung ist erst wieder in zwei/drei Wochen möglich. Die akt. techn. Probleme hindern zu sehr.
D 44 (4.10.22)
drauän: trauern
Si dud iä Joä drauän. Sie tut ihr Jahr trauern!
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Drauäschbiel: Trauerspiel .
Jeeds Joä äs sälwa Drauäschbiel! Jedes Jahr dasselbe Trauerspiel!
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drauf: darauf .
Maansd, iech käämäd drauf ! Meinst, ich käme darauf! (würde es einfallen)
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drauf haua: draufhauen . draufhauen . arbeiten , kräftig feiern .
Di hom draufkaud , däs muss mä soong. Die haben gut gearbeitet, das muss man sagen.
Donn hom mä obbä an draufkaud. Dann haben wir aber kräftig gefeiert.
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Draufm: Traufe .
Von Reeng nai di Draufm kumma. Vom Regen in die Traufe kommen.
D 43 (27.9.22)
dränggn: tränken .
Hosd daina Viechä scho gädränggd? Hast du deine Viecher/Tiere schon getränkt?
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Dräsch: Dresche . Schläge .
Kumm nä haam , grigsd dai Dräsch! Komm nur heim, (dann) kriegst (du) deine Schläge.
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dräschn : dreschen . schlagen
Deä drischd di. Der schlägt dich.
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draua: trauen .
Ob mä dera Sach draua koo? Ob man dieser Sache trauen kann?
Deä draud si wos . Der traut sich was.
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Drauä: Trauer.
Si hod iä Drauä aikaldn, doo ko mä niggs soong! Sie hat ihre Trauer eingehalten, da kann man nichts sagen.
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Drauä I glaadä : Trauerkleid .
Alla in Drauäglaadä , doo muss aans gschdorm sai. Alle in Trauerkleidung, da muss jemand gestorben sein.
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Drauä joä : Trauerjahr .
Iä Drauäjoä hädd si scho aihaldn gäkönnd, wassd! Ihr Trauerjahr hätte sie schon einhalten können, weißt du!
D 42 (20.9.22)
Drachn: Drache.
Dän sai Fraa is dä a oldä Drachn! Dem seine Frau ist (dä) ein alter Drachen.
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drädsn: trätzen. foppen, ärgern .
Dud na hald ned immä drädsn, eä is doch scho gschloong gänuch! Tut ihn halt nicht immer ärgern, er ist doch schon genug geschlagen. (zB. mit einer Behinderung)
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dräffm : treffen .
Dräff mä uns on Goblmoo! Treffen wir uns am Gabelmann!
Driff di scho amol. (Ich) treff dich schon einmal.
Doo dämid hob i na orch gädroffm. (Da) damit habe ich ihn arg getroffen.
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dräggäd: dreckig .
Sich di Händ dräggäd machen , das wäsd vo dän ned äleem. Sich die Hände schmutzig machen, das wirst du von dem nicht erleben.
Di hod dä an dräggädn Lachärä. Die hat (dä = hier:vielleicht) einen dreckigen (gemeinen, schadenfreudigen) Lacher.
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Dragonä: Dragoner, herrschsüchtige Frau. (urspr. berittene Infanterie > vgl. ehem. Ulanenkaserne in der Wunderburg)
Deä hod sain Dragonä aa widdä däbai. Der hat seinen “Dragoner” auch wieder dabei.
D 41 (13.9.22)
Drääna, Dräänla: Träne ( n ), Tränchen .
Dera braugsd ka Drääna noochgraina! Ihr brauchst keine Träne nachweinen!
Donn sän di Dräänla gflossn. Dann sind die Tränchen geflossen.
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Draasch, Draadschä : Regenguss
Däs hod dä an Draasch gädoo ! Das hat (dä) einen Regenguss gegeben.
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draadschd: regnet stark
Horch nä , wiis draasdchd! Horch nur, wie stark es regnet.
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Dräbbäla: Treppchen. Stufe .
A Dräbbäla nuch, donn säm mä doo! Ein Treppchen noch, dann sind wir da!
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dräbbauf, dräbbob: treppauf , -ab . immerzu .
Dräbbauf, dräbbob is ganga , immä dsu. Treppauf, -ab, immerzu ist es gegangen.
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Dräbbm: Treppe ( n ), Stufe
Mai Oldä is in sain Suff scho widdä di Dräbbm roogäbolläd. Meine Alter (Ehemann) ist betrunken schon wieder die Treppe hinuntergefallen.
D 40 (6.9.22)
Draam: Traum .
Ned amol in Draam falläd mä däs ai. Nicht einmal im Traum würde mir das einfallen.
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draama: träumen .
Mid a weng Draama is niggs gädoo. Mit ein wenig Träumerei ist nicht getan.
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Draam dändsä: Traumtänzer
Däs is scho immä weng a Draamdändsä gäweesn. Der ist schon immer (ein wenig) ein Traumtänzer gewesen.
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draam dusich: traumduselig, verträumt, langsam .
Och, di draamdusich Henna maansd! Ach, die traumduselige Henne meinst du!
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draamhäbbäd: verträumt, langsam, schlaftrunken .
Draamhäbbäd kummd dä doheä. Verträumt kommt er daher.
D 39 (30.8.22)
dorum: darum. ungefähr hier , deswegen .
Dorum hob i main Gäldboidl väloän . Deswegen hab ich meinen Geldbeutel verloren.
Dorum häldsd dai Goschn un sägsd niggs meä! Darum hälst du deinen Mund und sagst nichts mehr.
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Doschd, Doäschd, Duäschd: Durst .
Di hom dä an Doäschd kobd ! Die haben (dä = Füllsel vielleicht) einen Durst gehabt. Hier: Die haben einen großen Durst gehabt.
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doschdich, duäschdich: durstig .
Eä woä scho immä a weng a doschdicha Seel. Er war schon immer ein wenig eine durstige Seel.
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Draadschn: Schimpfwort.
Dai Kuni is dä a Draadschn! Deine Kuni(gunde) ist (dä) ein Rumerzählerin.
D 38 (24.8.22)
dooräd: langweilig.
Woos wisdn mid dän doorädn Hund? Was willst mit dem langweiligen Kerl?
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doosai: dasein
Doo säm mä doo bain Doosai. Da sind mir da beim Dasein. (Wir sind dabei)
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dorggl: torkeln
Haamwäds säm mä gands schöö gädorggld. Heimwärts sind wir ganz schön getorkelt.
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Dorm, Därmä: Darm , Därme .
Doo dsiechds an di Därmä dsam. Da zieht es einem die Därme zusammen.
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dörr moiläd: dürr, leicht gekleidet .
Di is rächd dörrmoiläd woän. Die ist recht dürr geworden. (hat abgenommen)
Laffsd du hoid dörrmoiläd rum! Läufst du heute leicht bekleidet herum. (dünn angezogen)
D 37 (16.8.22)
Doodschn: Schimpfwort. Steck- oder Erdrüben.
Sai Olda is a rächda Doodschn, di red un ded ned! Seine Alte ist eine rechte D…, die spricht und tut nichts.
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Doodsündn: Todsünden.
Doo fall mä maina sämdlichn Doodsündn widdä ai. Da fallen mir meine sämtlichen Todsünden wieder ein.
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Doofäla: Dummkopf.
Du Doofäla, dreegsd na äs Gäld aa nu noo! Du Dummkopf, trägst ihm das Geld auch noch hin!
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Dööä, Dööära: Dürre(r). jüngerer Bruder oder Schwester, Freund oder Freundin.
Och main Dööän maansd! Ach, meinen Dürren meinst. (nicht wörtlich zu nehmen)
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Doon, Döön, Döönla: Ton, Töne, Tönchen.
An Doon wänn i nu höä, grachds! Einen Ton wenn ich noch höre, (dann) krachts.
Däs sän ja gands noia Döön! Das sind ja ganz neue Töne.
Ka Döönla hosd köid. Keinen Ton hast gehört.
D 36 (9.8.22)
Dooch, Deech:Tag(e).
Deä red goä vill, wänn dä Dooch long is. Der redet gar viel, wenn der Tag lang ist.
Edsd weän di Deech widdä längä. Jetzt werden die Tage wieder länger.
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doochd: tagt.
Äs doochd. Es tagt.
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Dooch-bläddla: Tagblatt. Schwätzerin.
Dän saina is äs rainsda Doochbläddla. Dem seine (Ehefrau) ist das reinste “Tagblatt”.
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Doochdieb, Doochdiem: Tagedieb(e).
Doochdiem laffm gänuch rum. Tagediebe laufen genug herum.
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Dooch wärch, Doochwärgg: Tagwerk.
Äs Doochwärch is vollbrochd. Das Tagwerk ist vollbracht. (Die Arbeit ist gemacht.)
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Dood, dood: Tod, tot.
Mied dän mussd di dsä Dood ärchän. Mit dem musst dich zu Tod ärgern.
Dän ko i aufn Dood ned ausschdee. Den kann ich auf den Tod nicht ausstehen.
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Doodn-lichd: Totenlicht.
Bai dän Doodnlichd kö mä fai ned kadn. Bei diesen Totenlichtern kann man nicht karteln.
D 35 (2.8.22)
dööä: dürr
A dööärä Hund! Ein dürrer Kerl!
Di Brooddsaid is rächd dööä ausgfalln. Die Brotzeit ist recht wenig ausgefallen.
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Dooä: Tor, Tür .
Düä un Dooä hom si mä aigärännd. Tür und Tor haben sie mir eingerannt.
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dööän: dörren . austrocknen .
Wi ausgädööäd säm mä oom Källä ookumma bai dera Hids . Wie ausgetrocknet sind wir am (Bier-)Keller angekommen bei dieser Hitze.
Gädööäda Dswädschgä . Gedörrte Zwetschgen.
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dööbän: toben .
Gesdn hod mai Olda widdä gädööbäd. Gestern hat mein Alter (Ehemann) wieder getobt.
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doo blaim: da bleiben .
Du hald nu a weng dooblaim! Tu halt noch ein wenig dableiben!
Doo bläbsd! Doogäbliem wäd! Da bleibst! Dageblieben wird!
D 34 (27.7.22)
domm: falls .
Domm si ned kumma könna , soong si mäs hald! Falls Sie nicht kommen können, sagen Sie mir es (halt = Füllsel).
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don, dom: tun.
Miä don liebä longsom un uns ned übäärwän. Wir tun lieber langsam und uns nicht überarbeiten.
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Donnä , Donnärä , Dunnä, Dunnärä : Donner .
An Dunnärä hods scho gädoo. Einen Donnerer hats schon gemacht. Gedonnert hat's schon.
Bai denna hods an Dunnä gädoo. Bei denen hats einen Schlag getan. = gekracht!
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doo: da, tun.
Doo säm mä un doo blaim mä. Da sind wir und da bleiben wir.
Hosd dänn du näggs dsä doo? Hast denn du nichts zu tun?
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doo noo : dorthin .
Aamol will ä doonoo, donn doonoo, deä waass doch ned, wos ä will. Einmal will er dahin, dann dahin, der weiß doch nicht, was er will.
D 33 (19.7.22)
Dollag, Dollboorä: Schimpfwort.
Bring fai dän Dollagg nimmä mied! Bring mir (fai= hier: bloß) diesen D… nicht mehr mit!
Höä mä auf mid dän Dollboori! Hör mir auf mit diesem D…
Dollboorädä Haini! Verrückter Heini.
Dollboorida Henna! Verrückte Henne. (Frau)
-
Dolln: Tollsein. Irrsein, verrückt spielen.
Dän mussd geelossn , deä hod widdä sain Dolln hoid. Den musst du (gehen) lassen, der hat wieder sein D… (heute: spielt wieder verrückt).
-
Do maadn: Tomate (n). roter Kopf .
Doo hod dä dä a Domaadn grich , wi i däs gsochd hob! Da hat der (dä = vielleicht) einen roten Kopf gekriegt, wie ich dir es gesagt habe!
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Dombf: Dampf. Rausch .
Dombf oblossn . Dampf ablassen. (hier: Groll)
Deä hod doch sain Dombf scho kobd, wi ä kumma is. Der war doch schon betrunken, wie er gekommen ist.
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Domm: Damm .
Ned rächd aufn Domm sai . Nicht richtig auf dem D... sein.= nicht richtig fit sein.
D 32 (12.7.22)
doidn: deuten. erklären.
Du sösd doch ned immä doidn, iech hob däs scho hunnädmol gsochd! Du sollst doch nicht immer (mit dem Finger) deuten, ich habe dir das schon hundertmal gesagt
Iech waass ned, wi is doidn soll. Ich weiß nicht, wie ich es deuten soll.
Doids oo!! Deut es an!! Mach eine Andeutung!!
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Doifl: Teufel.
Dsun Doifl haua. Zum Teufel hauen/jagen.
Wu vill Geld is, is dä Doifl, wu kaans is, is ä dswaamol. Wo viel Geld ist, ist der Teufel, wo keines ist, ist er zweimal.
Eä kad auf Doifl kumm raus. Er kartelt auf Teufel komm raus. (oft und riskant)
Nai dän muss dä Doifl gfoin sai. In den muss der Teufel gefahren sein.
Dei is än Doifl dsä schlächd. Deines ist dem Teufel zu schlecht.
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Doifls I grööd: Teufelskröte, ungezogenes Kind.
Di Doiflsgrööd ärchäd mi nu dsä Dood. Dieses ungezogene Kind ärgert mich noch zu Tode.
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Doldi: Depp, komischer Kerl.
Di andän iän Doldi machn, doo müssid i blööd sai! Den anderen ihren Deppen machen, da müsste ich blöd sein.
D 31 (5.7.22)
doheä, doo heä: daher, da her.
Och doheä kummd däs! Ach, daher kommt das!
A weng blööd doheäwaafm. Ein wenig dumm daherreden.
-
dohii sieng: dahinsiechen.
Eä dud nä so dohiisieng. Er siecht (dud nä > hier: halt) so dahin.
-
doiä: teuer.
Doo däf mä fai niggs soong, däs woä ned dsä doiä. Da darf man (fai = typ. fränk. Füllsel) nichts sagen,das war nicht zu teuer.
Si is ma lieb un doiä, obbä vähaiäd möchäd i mid ra ned sai! Sie ist mir lieb und teuer, aber verheiratet möchte ich mit ihr nicht sein!
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Doibla: Täubchen. empfindliche Frau, Frauchen
Hod ä dän sai Doibla aa widdã däbai? Hat er denn sein Frauchen auch wieder dabei.
D30
dod: tut.
Dod nä longsom! Dod nä ned dsä vill! Tut nur langsam! Tut nur nicht zu viel!
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do l dämid: damit.
Dodämid hod däs üwähaubd niggs dsä doo. (Da)damit hat das überhaupt nichts zu tun.
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dodool: total
Doo woi i dodool fäddich, wi i däs köäd hob. Da war ich total fertig, wie ich das gehört habe.
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Dofl gradsä: Tafelkratzer. Erstklässler.
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Doggäla, Doggäla dands: püppchenartiges weibliches Wesen.
Dän saina is dä aa so a Doggäla! Dem seine ist (dä=vielleicht) auch so ein Püppchen.
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Doggäläs schbilln: mit Puppen spielen.
A weng Doggäläs schbilln dud si goä so găn. Ein wenig Puppen spielen, das macht sie gar so gern.
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Doggdä, Doggdära: Doktor. Arzt, Ärztin.
Dsän Doggdä däfäd i aa amol widdä. Zum Arzt dürfte ich auch einmal wieder (gehen).
Iech bi bai aanä Doggdära, obbä di is fai aa in Oädnung. Ich bin bei einer Ärztin, aber die ist (fai=Füllsel) auch in Ordnung. (Anm. Aus einer Zeit, als die meisten Ärzte Männer waren.)
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Doggdäläs: Doktor spielen.
Schbill mä a weng Doggdäläs? Spielen wir ein wenig Doktor. (Konnte auch sexuell gemeint sein.)
D 29
Doch, Dächä: Dach, Dächer.
An aufn Doch schdaing. Einen/Jemanden auf das Dach steigen. (zur Brust nehmen)
Du wäsd glai aana aufn Doch grieng, wännsd nu a weng frächdusd! Du wirst gleich eine aufs Dach bekommen, wenn du noch ein wenig frech(tust) bist.
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Doch I babbm: Dachpappe.
A weng Dochbabbm drauf, donn is widdä dichd. Ein wenig Dachpappe drauf, dann ist (es) wieder dicht.
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Döchd: Hut.
Di hod dä an Döchd auf! Die hat (dä=vielleicht; hier: komischen) einen Hut auf!
Du dain Döchd roo, du oldā Bauänschdoffl! Tu deinen Hut runter, du alter Bauern-(Stoffl= Mensch ohne Benehmen)
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Dochdä, Döchdä: Tochter, Töchter.
Anära Müddä hom aa schöna Döchdä. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.
Dochhoos: Dachhase = Katze.
In dä schlächdn Dsaid hod mä Dochhoosn gässn. In der schlechten Zeit hat man Dachhasen gegessen.
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Doch I schoodn: Dachschaden. unzurechnungsfähig.
Deä hod doch a weng an Dochschoodn. Der hat doch ein wenig einen Dachschaden…. ist ein wenig/etwas unzurechnungsfähig.
D 28
Doäf, Döäfä: Dorf, Dörfer.
Dsän Billichfrässn gän si naus di Döäfä. Zum Billigessen gehen sie hinaus in die Dörfer.
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Doäla, Doäle: Dorothea.
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Doäläddn: Toilette.
Wu isn doo a Doäläddn? Wo ist denn da/hier eine Toilette?
dobbld I gämobbld: doppelt und dreifach.
Deä grichds dobbldgämobbld, hindn un voän naigibloosn. Der kriegt es doppelt und dreifach, hinten und vorn reingeblasen.
Fraili dobbldgämobbld, Hundsfodsn grigsd! Freilich doppelt …, Hunds… (nicht übersetzbar, hier: nichts) kriegst.
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Dobf: Topf.
Deä hod dä an Dobf äwüschd! Der hat (dä= hier: vielleicht) einen “Topf” erwischt! (Topf = wenig attraktive Frau)
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Döbfläs I guggä: Topfgucker.
Gäll, dai Oldä is aa so a Döbfläsguggä? Gell, dein Alter (Ehemann) ist auch so ein Topfgucker. (Schaut immer vor dem Essen in die Töpfe).
D 27
dis: dich es, dir es.
Loss dis ned roia! Lass dich es nicht bereuen! oder: Pass auf, dass du es nicht bereuen musst!
Loss dis fai guudgee! Lass dir es (fai= Füllsel) gutgehen!
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Dischdäggn: Tischdecke.
Dischdäggn roo, eds wäd gäkad! Tischdecke runter, jetzt wird gekartelt!
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disch gäriän: diskutieren.
Di hom dä wild dischgäriäd!. Die haben (dä = hier: vielleicht) wild diskutiert!
-
do, doo, da: da
Da doo host däs, dass a Ruu is! Da hast du es, damit Ruhe ist! (... du zufrieden bist)
-
doäd, doädn: dort.
Doädn word aa ned long, deä hälds nirchänds wuu long aus. Dort war er auch nicht lange, der hält es nirgendwo lang aus.
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Doädn: Torte(n). Bescherung.
Eds hosd dai Doädn! Jetzt hast du deine Bescherung! (hier ist Ärger, Problem gemeint)
D 26
Diisch, Diischä, Disch: Tisch(e).
Dud hald a boä Diisch dsamschiem, donn hom mä alla Blods! Tut halt ein paar Tische zusammenschieben, dann haben wir alle Platz!
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Dingä: Dinge.
Doo geeds doch ned mid rächda Dingä dsu. Da geht es doch nicht mit rechten Dingen zu.
Dän sigsd blos mid so junga Dingä, dän oldn Schnallndraibä! Den siehst du bloß mit so jungen Dingern (Mädchen), den alten Schnallentreiber (Frauenjäger)!
-
Dingla: Ding, junges Mädchen.
Woos willsdn mid denna junga Dingla, doo hod doch dä Schdoodsonwold nu sai Händ drauf? Was willst du denn mit diesen jungen Dingern, da hat doch der Staatsanwalt noch seine Hände drauf?
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diräggd, däräggd: direkt.
Is dai Olda immä so däräggd? Ist deine Alte (Frau) immer so direkt?
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Diräggdä, Däräggdä: Direktor.
Jawoll, Hä Däräggdä, is rächd Hä Däräggdä. Jawohl, Herr Direktor, ist recht Herr Direktor.
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diriliän: singen, (tirilieren)
Di Vöchäla dun dä schöö diriliän! Die Vögel(chen) tun (dä = Füllsel, hier: vielleicht) schön singen.
B 25
Didä l niäla: Stückchen.
Dsu rudsch a Didäniäla! (Geh) zu, rutsch noch ein Stückchen (auf der Bank).
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Dieblschdool: Diebstahl.
Deä höggd doch aa weechä Diebschdool. Der sitzt doch auch wegen Diebstahl.
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Diechä: Schimpfwort. Tiger.
Wos will dänn deä old Diechi? Was will denn der alte Tiger?
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Diegl, Diechl:Tiegel, Topf, Gefäß.
Hool dä aa an Diegl! Hol dir auch ein Gefäß! Bsp. Bierglas
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Diegl | kuung: Tiegelkuchen. Topfkuchen.
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Difdlä, Düfdlä: Tüfler, Bastler.
Dai Moo is a oldä Difdlä. Dein Mann ist ein alter Tüftler.
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diffisil: diffizil, schwierig.
Däs Äläggdrischa is a diffisila Sach. Das Elektrische ist eine schwierige Sache.
D 24
denggn: denken.
lech dengg ja goä ned droo. Ich denk ja gar nicht dran.
Woos iech dengg, däs is mai Sach! Was ich denk, das ist meine Sache!
Äs Denggn woä nu nii sai Schdärggn. Das Denken war noch nie seine Stärke.
Däs denggd mä ned vo na. Das denkt man nicht von ihm.
Öäschd denggn, donn reedn! Erst denken, dann reden.
dera: ihr.
Dera iä Moo is aa gschdorm. (Der) ihr Mann ist auch gestorben.
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deräd lweeng: ihrerwegen.
Derädweeng raissäsd du dä än Oäsch aa nu auf! Ihretwegen (würdest) du dir den Arsch auch noch aufreißen (= würdest du alles machen)!
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Diä, Diärä: Tier(e).
A hoochs Dia! Ein hohes Tier!
Woos wolln dänn di oldn Diärä? Was wollen denn die alten Tiere? = Männer
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Dibbl I brüüdä, Bennä: Penner.
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Dichdä: Dichter
Di Raimä un di Dichdä, däs sän di grössdn Lichdä. Die Reimer und die Dichter, das sind sie größten Lichter.
D 23
deena: dehnen. ausdehnen.
Um noina muss mä im Bedd äschaina, um dseena muss mä si äs öäschda Mol deena.
Um neun (Uhr) muss man im Bett erscheinen, um zehn muss man sich das erste Mal dehnen.
mehr zu D 23 bis D 1 ↓
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Degg, Deggn: Decke, Zudecke, Zimmerdecke.
Iech maan, mä fälld di Degg aufn Kobf. Ich meine, mir fällt die Decke auf den Kopf.
Mä muss si immä nooch di Deggn schdräggn. Man muss sich immer nach der Decke strecken.
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Deggl: Deckel.
Mach dain Deggl dsu, sunsd dsooldsd a Moos! Mach deinen (Bierglas-)Deckel zu, sonst zahlst du eine Maß Bier. (Brauch früher)
Grigsd glai aana aufn Deggl! Du kriegst gleich eine auf den Deckel (Kopf)!
Di find scho aa nu iän Deggl. decken. schützen. Die findet schon auch noch ihren Deckel (Mann).
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deggn: decken, schützen
Du na nä immä deggn, du wäsd scho nu sääng, woosd aufdsiechsd! Tu ihn nur immer decken, du wirst schon noch sehen, was du aufziehst. (einen Schlingel)
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denäna, denna: denen.
Denäna wä mäs dsaing. Denen werden wir es zeigen.
Denna gönn is ned. Denen gönne (ich) es nicht.
D 22
dea: der
Deä brauchd mä nimmä kumma, deä Doochdieb! Der braucht mir nicht mehr zu kommen, der Tagedieb! = Taugenichts
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deäs: dir es
Iech sooch deäs fai in Guudn! Ich sag dir's (fai=Füllsel) im Guten!
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Deadä: Theater
Mach fai ka Deadä! Mach (fai = hier: bloß) kein Theater!
Immä äs sälwa Deadä mid oich! Immer das selbe Theater mit euch!
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deä l waal, deäwall: derweil, inzwischen, im Gegensatz dazu.
Du geesd nai dä Kärng, deäwall gee iech nain Wadshaus. Du gehst in die Kirche, derweil gehe ich ins Wirtshaus.
Aanäsaids sechd ä, eä weä mai Froind, deäwaal red ä schlächd vo mä. Einerseits sagt er, er wär mein Freund, derweil redet er schlecht von mir.
-
deed, deesd, deedsd: täte, tätest du.
Däs deed mä guud. Das täte mir gut.
Doo deesd mä an groossn Gfalln. Da tätest du mir einen großen Gefallen.
Deedsd mä Bäschaid soong? Tätest du mir Bescheid sagen?
D 21
daung: taugen, tauchen.
Di daung doch niggs. Die taugen doch nichts.
Daung dud ä gän. Tauchen tut er gern. (Er taucht gern.)
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dausnd, dausndmol: tausend.
Dausndmol hob i deäs scho gsochd, obbā du höäsd ja ned!
Tausendmal habe ich dir es schon gesagt, aber du hörst ja nicht.
-
dävoo: davon
Si is auf un dävoo. Sie ist auf und davon.
Däs kummd dävoo! Das kommt davon!
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dävoo l gschwumma: davongeschwommen.
Donn sän na di Fällä dävoogschwumma. Dann sind ihm die Felle davongeschwommen.
-
däwaisn: erweisen. herausstellen.
Ob däs schdimmd, wäd si nu däwaisn. Ob das stimmt, wird sich noch erweisen.
-
däwüschn: erwischen
Main Bus hob i dä grood nu däwüschd! Meinen Bus hab ich (dä = Füllsel) gerade noch erwischt.
Dän hods aa gschaid däwüschd. Den hat es auch gescheid/richtig erwischt. (Bsp. Schnupfen)
D 20
Daudäla: unscheinbare Frau.
Deä hod dä aa so a Daudäla dawüschd! Der hat (dä = hier: doch) auch so ein/e unscheinbare/s Frau/chen erwischt.
-
Daum: Taube(n).
Di Daum sän ausgfloong. Die Tauben sind ausgeflogen.
-
Dauma: Daumen.
Doo schnädsd dä nain aichna Dauma. Da schneidest du dich in den eigenen Daumen.
Bai dera däfsd än Dauma a weng draufhaldn! Bei der darfst den Daumen ein wenig draufhalten! (Bsp. sie gibt gern Geld aus).
-
Daum I dreeg, Daummisd: Taubenmist.
Schmiä amol a weng Daumdreeg drauf, vällaichd wagsn si, daina Hooä! Schmier mal ein wenig Taubenmist drauf, vielleicht wachsen sie, deine Haare!
-
Daumschlooch: Taubenschlag. Hosentüre.
Mach dain Daumschlooch dsu, sunsd flieng di Daum aus! Mach deine Hosentüre zu, sonst fliegen die Tauben raus.
D 19
däsdä l weng, däsdäwechä, dässädweng, densweeng: deswegen.
Sai Olda, wänn nuch so orch schümbfd, däs däwechä schnubfd deä aa waidä. Seine Alte (Frau), wenn noch so arg/sehr schimpft, deswegen schnupft der auch/trotzdem weiter. (Schnupftabak)
-
dassd: dass du.
Dassd fai baidsaidn haamgeesd! Dass du (fai) beizeiten/rechtzeitig heimgehst!
-
Dassn: Tasse(n).
Deä hod doch ned alla Dassn in Schrongg. Der hat doch nicht alle Tassen im Schrank.
Du drüba Dassn, gee haam un leech di nai dain Bedd! Du trübe Tasse, geh heim und leg dich in dein Bett.
-
dauänd: dauernd. andauernd, immer
Dauänd iech, soll doch amoll a andärä nain Källa! Immer ich, soll doch einmal ein anderer in den Keller (bsp. zum Kohlen holen).
-
dauchd, dachd: taugt, taucht.
Eä dauchd dsä niggs! Er taugt zu nichts!
Bai denna dauchd doch kannä vill. Bei denen taugt doch keiner viel.
Dswischnnai dauchd ä widdä amoll auf. Zwischenzeitlich taucht er wieder einmal auf.
D 18
dä l schloong: erschlagen.
Deä hod sai Fraa halwä däschloong. Der hat seine Frau halb erschlagen.
Di Noochrichd hod mi schiä däschloong. Diese Nachricht hat mich (schiä = hier: fast) erschlagen.
-
Daschn: Tasche(n).
Hosd scho amoll an Naggädn nai dã Daschn gälangd? Hast du schon einmal einen Nackten in die Tasche gelangt? (Ich habe nichts!)
Schdaich mä nai di Daschn! Steig mir in die Tasche! (Rutsch mir den Buckel runter!)
An schdändich auf dā Daschn lieng. Einem ständig auf der Tasche liegen.
Ka Gäld, obbä drümmä Daschn hammschlaafm! Kein Geld, aber große/volle Taschen heimbringen! (Kein Geld, aber groß einkaufen.)
-
dä l schräggn, däschreggn: erschrecken.
Du sollsd mi ned immä so däschräggn, du Dunnäkailä! Du sollst mich nicht immer so erschrecken, du Donnerkeiler (hier z.B. Lausbub)
-
Däsdämänd: Testament.
Hoid kosd dai Däsdämänd machn, wännsd haamkummsd! Heute kannst du dein Testament machen, wenn du heimkommst!
D 17
Därm, Därmä: Darm, Därme.
Vo dain Wassägsauf grigsds nuch onn di Därm, wäsd scho sääng! Von deiner Wasserdrinkerei kriegst du es noch an den Därmen, wirst schon sehen.
-
Därmä raissn: Därmerreißen. Bauchschmerzen.
Woos hod ä dänn, wail ä ned doo is? - Äs Därmäraissn, eä kummd von Schaisshaus ned гоо. Was hat er denn, weil er nicht da ist? - (das) Darmreißen (Bauchschmerzen), er kommt nicht von der Toilette runter.
-
däs: das.
Däs Aana sooch i dä! Das Eine sag ich dir! (Drohung)
-
däsääng: satt sehen, fürchten, erschrecken.
O dän könnd i mi däsääng. An dem könnt ich mich satt sehen (=seh ihn gern). Oder: Vor dem könnte ich mich erschrecken.
O dän Film hob i mi schiä däsääng. An diesem Film habe ich mich (schiä = schier > hier: regelrecht) überguckt/satt gesehen.
-
dä l sälb: derselbe.
Eä is däsälb wi sai Oldä. Er ist derselbe wie sein Alter (Vater)!
D 16
dängln: dengeln. schärfen.
Du mussd fai nu di Saasn dängln! Du musst (fai) noch die Sense schärfen.
-
dän: den, dem.
Dän sain Bruudä hob i gämaand. Dem seinen Bruder habe ich gemeint.
-
dänooch: danach.
Dänooch is mä immä gschaidä. Danach ist man immer gescheiter.
-
dä l rabbln: sich erholen.
Eä hod si widdä gands schöö därabbld. Er hat sich wieder ganz schön erholt.
-
däränna: verunglücken.
Sallä därännd sich nuch amoll. Selbiger verunglückt noch einmal.
Däränn di ned, morng is aa nu a Dooch! Errenn dich nicht (=nicht so schnell), morgen ist auch noch ein Tag!
D 15
Dand, Dandn: Tante(n).
Morng kummd si, di Dand, mol sääng, woos si miedbringd! Morgen kommt sie, die Tante, mal sehen, was sie mitbringt!
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Dands I beä, Dandsbeän: Tanzbär(en).
Diä köän Dooch un Nochd Schleech wi an Dandsbeän. Dir gehören Tag und Nacht Schläge wie einem Tanzbären.
An rumhaua wi an Dandsbeän. Einen rumhauen wie einen Tanzbären.
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Dänds: Tänze. Schwierigkeiten.
Mach fai kanna Dänds! Mach (fai = Füllsel) keine Schwierigkeiten.
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dänds I mol: dieses Mal.
Dändsmol grigsd mi nimmä droo! Dieses Mal kriegst du mich nicht mehr dran (= ausschmieren).
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dänds I wechä, dänsweng: deswegen.
Och dänsweng woä deä so schaissfroindli, eds bligg i durch. Ach deswegen war der so (scheiß-) überfreundlich, jetzt blick ich durch.
D 14
dä / maadschd, dsämaaschd: zerschlagen, völlig fertig, müde
Iech woä so dämaadschd, dass i ned amol meä wos ässn hob könna. Ich war so zerschlagen, dass ich nicht einmal mehr was essen gekonnt habe.
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damäd: schwankend, schwindelig.
Gands damäd bin i aus dä Schiffschauggl rauskumma. Ganz schwindelig bin ich aus der Schiffschaukel rausgekommen.
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Dämbäs, Dambäs: Rausch.
Dea hod dä an Dambas kobd! Der hat (dä = hier:) vielleicht einen Rausch gehabt.
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Dämbl: Tempel. Haus,
Deä kummd mä nimmä nain Dämbl! Der kommt mir nicht mehr ins Haus!
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dämid, dämidsd: damit, damit du.
Dämidsd Bäschaid wassd! Damit du Bescheid weißt!
D 13
däläbd: erlebt.
Weä waass, ob mäs dälabd! Wer weiß, ob man´s erlebt!
So hob i na nu ned däläbd, main Voddä. So habe ich ihn noch nicht erlebt, meinen Vater.
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Daländ: Talent.
O dän is a Daländ väloänganga. An dem ist ein Talent verloren gegangen.
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däleem: erleben.
Deä ko wos daleem! Der kann was erleben! (Drohung)
Wea waass, ob mäs däleem? Wer weiß, ob wir es erleben?
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Dälirium, Dilärium: Delirium. Rausch.
Deä hod widdä sai Dälirium kobd. Der hat wieder seinen Rausch.
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Dällä: Teller.
Dällä, un di Wuäschd muss drauflieng. Teller, und die Wurst muss daraufliegen.
lech griech an Dällä södds. Ich bekomme einen Teller solches.
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Dälln: Delle, Beule
Du hosd doch a Dälln in Kobf! Du hast doch eine Beule am Kopf?
D 12
Daifl, Doifl: Teufel.
Da Daifl soll di holln! Der Teufel soll dich holen!
Daifl numol nai! Teufel noch einmal! (Fluch)
Eä is scho a eländä Daifl! Er ist schon ein elender Teufel!
Wi dä Daifl sai Schbiel hod, kummd mai Schäff rai. Wie der Teufel sein Spiel hat, kommt mein Chef rein.
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daiflswild: teufelswild.
Donn bi i obbä daiflswild woän. Dann bin ich aber teufelswild geworden.
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daigsln: richten,regeln, schlichten.
Däs wä i scho daigsln. Das werde ich schon regeln.
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dainād | weeng: deinetwegen.
Dainädweeng säm mã dsä schbeed kumma. Deinetwegen sind wir zu spät gekommen.
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Daja: Trampel
Sai Olda is a rãchda Daja. Seine Alte (Ehefrau) ist ein rechter Trampel.
D 11
dähamm, dähaam: daheim.
Dähamm is dähamm! Daheim ist daheim!
Dähaam schdärm di Loid. Daheim sterben die Leute.
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dähinnä: dahinter.
A drümmä Goschn un niggs dähinnä! Ein großes Maul und nichts dahinter!
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dähudsn: verunglücken, umbringen.
Maansd, weechä dän du i mi dähudsn? Meinst (du), wegen dem tu ich mich umbringen (hier: verrückt machen)?
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dai: dein.
Däs is dai! Das ist dein!
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Daich: Teig, Teich.
Dä Daich is scho ganga. Der Teig ist aufgegangen.
Sän Fisch aa in Daich? Sind auch Fische im Teich.
D 10
däl dswinga: erzwingen.
Du wäsd doch nu an Głooss dädswinga! Du wirst doch noch einen Kloß “erzwingen” können! = runterbringen/essen
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Däfäla: Täfelchen.
Dusd aa a Däfäla droong? Tust auch ein Täfelchen tragen? (in die Schule gehen)
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däfanga: sich fangen. gesund werden, sich halten.
Vo dera Gribbm hod ä sich nimmä däfanga. Von dieser Grippe hat er sich nicht mehr (erfangen) erholt.
Auf dä Laidä hob i mi grood nuch däfanga. Auf der Leiter hab ich mich grad noch auffangen (= festhalten) können.
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däff, däffm, döäfm: dürfen.
Däff mä froong, wos kosd? Darf man fragen, was (das) kostet?
Miä hom ja ned gädäffd. Wir haben haben ja nicht gedurft.
Döäfm mä nai? Dürfen wir rein?
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däfäd: dürfte.
Däfäd dseä Joä heä sai.(Das) dürfte zehn Jahre her sein.
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däffsd, däffd: darfst du?
Däfd mied? - Iech glaab scho. Darfst (du) mit? - Ich glaube schon.
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däfüä: dafür.
Schood däfüä! Ässds auf, däfüä is doch doo! Schad dafür/darum! Esst es auf, dafür ist es doch da.
D 9
Dädsch | lä: Schimpfwort (Anfasser z.B. beim Frauen)
Dän oldn Dädschlä däf mä amoll gschaid auf di Fingä globfm. Dem alten Anfasser darf man einmal auf die Finger klopfen.
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dädschln: tätscheln, anfassen, streicheln.
A weng dädschln dud ä goä dsä gän. Ein wenig tätscheln tut er gar zu gern.
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Dadschn: Tatze. Hand, Hand- und Fußabdruck.
Nimm di Dadschn wäch! Nimm die Hand weg!
Mä sichd scho widdä di Dadschn. Man sieht schon wieder die Fußabdrücke.
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dadschn: tatschen. grob berühren, anfassen
Dadsch ned dauänd o mä rum! Fass mich nicht dauernd an! (an mir rumtatschen)
Dadsch ned drin rum! - Iech hob öäschd aufgäwüschd. Tapp nicht drin rum! Ich habe erst aufgewischt.
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dädsu: dazu.
Deä köäd ned dädsu. Der gehört nicht dazu.
Wu vill is, muss nu meä dädsukumma. Wo viel ist, muss noch mehr dazukommen.
Do köän immä dswaa dädsu. Da gehören immer zwei dazu.
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dädsu| länna: dazulernen.
Mä ko immä dädsulänna. Man kann immer dazulernen.
D 8
dachdln: schlagen, prügeln.
Di hom sich scho widdä gädachdld. Die haben sich schon wieder geschlagen.
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daddän: zittern.
Voä laudä Daddän hob i goä niggs soong könna. Vor lauter Zittern habe ich gar nichts sagen können.
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Daddärä: Datterer. Zitterer.
Oldä Daddärä! Alter Datterer!
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Dadsä: Murmeln.
Hol daina Dadsä, hobb! Hol deine Murmeln, schnell!
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dadsän: Murmeln spielen.
Geesd aa weng mid dsän Dadsän? Gehst auch ein wenig mit zum Murmeln spielen.
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Dadsä l roiä: nichts riskierender Mensch (materiell gemeint: geizig)
Mid dän Dadsäroiä dadsä mä nimmä. Mit dem Übervorsichtigen spielen wir nicht mehr.
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dadsn: prellen, fallen.
Loss än Boll hald dadsn! Lass den Ball (halt) fallen.
Doo bisd gands schöö noogädadsd. Da bist ganz schön hingefallen.
D 7
Dabbm: Hausschuhe.
Wuu sän dänn maina Dabbm? Wo sind denn meine Hausschuhe?
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dabbm: tappen. gehen.
Gäll, du dabbsd aa immä nu alaa rum? Gell, du gehst auch immer noch allein rum. (ohne Partner)
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dabfä: tapfer.
Sai dabfā, baiss di Dsee dsam! Sei tapfer, beiß’ die Zähne zusammen!
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däbrösld: zerstört.
Doo hods mi däbrösld. Da hat’s mich zerstört.
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Dachdl: Schläge, Prügel.
Eä broichäd alla Dooch sai Dachdl. Er bräuchte alle Tage seine Tracht Prügel.
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DächdlImächdl: Techtelmechtel.
A weng a klaans Dächdlmächdl hom. Ein wenig ein kleines Techtelmechtel haben.
D 6
däbbäd: deppert.
Deä is doch a weng däbbäd. Der ist doch ein wenig deppert.
Doo wäsd däbbäd dävoo. Da wirst du deppert davon.
Weä isn deä däbbäd Hund? Wer ist denn der depperte Hund?
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Däbbäla: Depp. Schwachsinniger.
Bisd du a Däbbäla! Bist du eine Depp!
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Däbbälal | dumsding: Kosewort (“dummes Ding”)
Däbbäladumsding, däs däfsd scho neema, wänn dä aans wos schänggd! D.,das darfst (du) schon nehmen, wenn dir jemand etwas schenkt!
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däbbälich: nicht mehr auf der Höhe sein.
Deä wäd eds aa rächd däbbälich. Der wird jetzt auch recht gebrechlich. (hier: altersbedingt)
D 5
Dabb, Dabbm, Däbb, Däbbm: Depp. Tolpatsch.
Däs is doch a Dabb. Das ist doch ein Depp/Dummkopf.
Iä Dabbm! Ihr Deppen!
Dsäledsd bi iech dä Däbb. Zuletzt bin ich der Depp.
Än Däbb sai Schbion sai. Einem Deppen sein Spion sein.
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Dabbä: Hausschuhe, Tritt, Fußabdrücke.
Wu sän dänn maina Dabbä? Wo sind denn meine Hausschuhe?
Än Dabbä nooch is mai Vorrä. Dem Fußabdruck nach ist es mein Vater.
O saina Dabbä sigsd, dass ä doo woä. An seinen Fußabdrücken/Hausschuhen sieht du, dass er da war.
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däbaddiän: debattieren.
Mid dän Kaschbä, oddä wi ä hassd, däfsd doch goä ned däbaddiän! Mit dem Kasper, oder wie er heißt, darst doch gar nicht debattieren.
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Dabänaggl |huä: Schimpfwort. Tabernakelhure. ehebrecherische Frau, die viel in die KIrche geht.
D 4
Daal: Teil.
Iech dengg mä main Daal. Ich denk mir meinen Teil.
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daaln: teilen.
Wiis dsän Daaln ganga is, woä di Froindschafd aus. Wie es zum Teilen gegangen ist, war die Freundschaft aus.
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daang: taugen.
Däs daachd niggs. Das taugt nichts.
Di daang alla dswaa niggs. Die taugen alle zwei nichts.
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däbaggd: erwischt.
Eds hods mi däbaggd. Jetzt hats mich erwischt. (z.B. Erkältung)
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dābarma: erbarmen.
Gsunga hom si, dsun Däbarma. Gesungen haben sie, zum Erbarmen.
D3
Dääds: Kopf.
Aana aufn Dääds! (Du kriegst) Eine(n Schlag) auf den Kopf!
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daadschäd: weich.
Deä hod rächd daadschäda Laabla. Der hat recht weiche Brötchen.
-
daadschich: welk, matt, unansehnlich.
Dä Sälod sichd obbä scho rächd daadschich. Der Salat sieht aber schon recht welk aus.
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Daadschn: Langweiler
Olda Daadschn, olda! Alte Langweilerin, alte!
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Daaf: Taufe.
Wänn isn di Daaf? Wann ist denn die Taufe?
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Daaf|boodla: Taufpate, -patin.Patenkind.
A Kärl wi sai Daafboodla! Ein Kerl wie sein Taufpate.
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daafm: taufen.
Wi daafd dä na dänn? Wie tauft ihr ihn denn? (welchen Namen)
Miä sän dä gädaafd woän! Wir sind (dä hier: vielleicht) getauft worden! (vom Regen naß geworden)
D2
Daachaff: Schimpfwort. Teigaffe. Bäcker.
Du bisd doch a Daachaff, wännsd däs ned märggsd! Du bist doch ein Teigaffe, wenn du das nicht merkst.
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daachd: taugt.
Däs daachd mä scho wos. Das taugt mir schon was.
Iech hob däs doch glaich gsochd, deä daachd niggs. Deä daachd aa kan Schuss Bulvä. Ich habe dir es doch gleich gesagt, der taugt nichts. Der taugt keinen Schuss Pulver.
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Daada: Vater.
Iech soochs main Daada. Ich sags meinem Vater.
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dä, däs, diä: dir, dir es, ihr (oft als Füllsel gebraucht)
Iech hob däs ja glai gsochd. Ich habe dir’s ja gleich gesagt.
Diä soch i dä scho, wosd nu ned wassd! Dir sag’ ich (dä) es schon, was du noch nicht weißt!
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Dääds: Kopf.
Aana aufn Dääds! (Du kriegst) Eine auf den Kopf!
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daadschäd: weich.
Deä hod rächd daadschäda Laabla. Der hat recht weiche Brötchen.
-
daadschich: welk, matt, unansehnlich.
Dä Sälod sichd obbä scho rächd daadschich. Der Salat sieht aber schon recht welk aus.
D 1
daab: taub. müde, benommen, scharf sein auf.
Auf dän Biä bi i gands daab woän. Auf das Bier bin ich ganz müde geworden.
Iech fühl mi gans daab. Ich fühle mich ganz benommen!
Daaba Henna! Müde Henne!
Daabä Hund! Müder Hund! /Tauber Mensch!
Daaba Muggn! Müde Mücke!
Daaba Sau! Faule Sau!
Di is gands daab auf na. Die ist ganz scharf auf ihn.
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Daabä | landä: langweiliger Mensch.
Iä hobd scho laudä so Daabälandä in oiän Värain! Ihr habt schon lauter so langweilige Leute in euren Verein.
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daab | höräd: taub, schwerhörig.
Bai dän daabhörädn Hund däfsd foäd schraia. Bei diesem schwerhörigen (Hund) darfst fortwährend schreien.
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Daach: Teig
Is dai Daach scho ganga? Ist dein Teig schon (auf)gegangen?
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Daachäd: müde, abgestanden, angefault.
Di Bärn sän scho daachäd. Die Birnen sind schon angefault.
Daachädä Hund, daachädä! Müder ...
- HINWEISE: Das Bamberger Mundart-Alphabet hat aufgrund der besonderen Sprechweise nur 19 Buchstaben: A B D E F G H I J K L M N O R S U V W – es fehlen C P Q T X Y Z. Bsp.: Griskindla, Beddäla, Gwaagfrosch, Doldi, X,Y ko' mä sich schenggn, Dsüngla
Die Beispiele sind großen Teils dem von Wolfgang Wußmann (†) verfassten „Bamberger Wörterbuch“ entnommen. Erschienen 1998 im Babenberg Verlag GmbH, Bamberg - ISBN 3-933469-01-5. Die vorliegende Bearbeitung stammt ebenfalls wesentlich von Wolfgang Wußmann. "Übersetzungen" von Dieter Weinsheimer.{jcomments on}
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